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Veranstaltung: Buchvorstellung

Buchvorstellung in der Stadtbücherei

Bild des Buches Neues von Laufer Häuserpersönlichkeiten

Lauf a.d. Pegnitz
| MITTWOCH, 2. NOVEMBER 2022 UM 18:00 UHR
| Turnstraße 11, 91207 Lauf an der Pegnitz
| Eintritt frei
Nachdem die Buchvorstellung
des ersten Bandes der „Laufer
Häuserpersönlichkeiten“ aufgrund der Corona-Maßnahmen
nicht stattfinden konnte, soll das
bei Band II nun ganz anders sein.
Die Laufer haben inzwischen
selbst dazu beigetragen, ihre
Häuser und Erinnerungen durch
das Stadtarchiv für ein zweites
Buch zusammenzutragen und
verewigen zu lassen. In einer
lockeren Erzählrunde berichten
Hausbesitzer und -bewohner,
Nachfahren und Angehörigen
von gelebter und gebauter Erinnerung. Die Autorin Ina Schönwald erläutert die Funktion des
Stadtarchivs als Schnittstelle gesammelten Geschichtswissens und die
Idee zum Buchformat. Moderiert wird die Veranstaltung in gewohnt
charmanter Weise von Rainer Turba.
Die Stadtbücherei als „Ort des Lesens“
bietet die ideale Bühne und den passenden Hintergrund für die Präsentation.
Die Veranstaltung findet in
Kooperation mit der Stadtbücherei Lauf statt.

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Aktuelle Veranstaltungen




Skulptur eines Mitglieds der Familie Glockengießer in der Nürnberger Lorenzkirche – wahrscheinlich Hermann II

Foto: Voigt-Grabenstein

Montag, 20. März 2023, 19.00 Uhr

Hermann Kessler, gen. Glockengießer – eine Laufer Persönlichkeit des Spätmittelalters

Wenzelburg, Schloßinsel 1, 91207 Lauf an der Pegnitz

Dr. Ina Schönwald

Viele Laufer glauben den Gründer der einst mächtigen Stiftung der Stadt zu kennen. Doch was wissen wir wirklich über diesen Menschen des späten Mittelalters, seine Ehefrau und seine Stiftung in unserer Stadt? Können wir ihm mit unseren heutigen Maßgaben gerecht werden? Der Vortrag versteht sich als Annäherung aus dem Blickwinkel der Entstehungszeit und bemüht deshalb nicht nur historische Zusammenhänge, sondern erstmals auch soziologische Aspekte als Grundlage.

Eintritt frei

Für diese Veranstaltung ist unbedingt eine rechtzeitige Voranmeldung erforderlich. Diese nehmen wir gern unter der Telefonnummer 0 91 23/1 84 –40 20 oder unter info@stadtarchiv-lauf.de entgegen.

Foto: Stadtarchiv Lauf

Samstag, 22. April 2023, 14.00 Uhr

Handschriften des 19. und frühen 20. Jahrhunderts lesen lernen

EG des Stadtarchivs Lauf, Spitalstraße 5, 91207 Lauf an der Pegnitz

Sabrina Grünewald M. A

Wer beruflich oder privat mit Dokumenten älteren Datums zu tun hat, geschichtliche Wissenschaften oder Familienforschung betreibt oder ganz einfach einmal wissen möchte, welche Geheimnisse Tante Margarete ihrem Kochbuch und Großvater Georg in seinen Lehr- und Dienstzeugnissen stehen hat, ist in unserem Schriftkundekurs genau richtig. Dieser Kurs will Ihnen v.a. das Lesen deutscher Handschriften des 19. und frühen 20. Jahrhunderts näherbringen. Dabei sollen vor allem Hinweise auf Besonderheiten der Schrift und praktische Lesehilfen gegeben werden. Anhand von zahlreichen Beispielen können Sie Ihre Lesekompetenz festigen.

Eintritt frei

Für diese Veranstaltung ist unbedingt eine rechtzeitige Voranmeldung erforderlich. Diese nehmen wir gern unter der Telefonnummer 0 91 23/1 84 – 40 20 oder unter info@stadtarchiv-lauf.de entgegen. Die Teilnahme ist kostenlos – über eine Spende für das Stadtarchiv Lauf würden wir uns freuen!

Carl Spitzweg: „Altes Schloss in Lauf, 8. Juli 1860“.

Neuerwerbung des Stadtarchivs

Foto: Stadtarchiv Lauf

STUDIO-AUSSTELLUNG vom 12. Juli bis 29. September 2023

Spitzweg in Lauf
Eine Bleistiftskizze und ihre Geschichte

Stadtarchiv Lauf, Spitalstraße 5, 91207 Lauf an der Pegnitz

Ausstellungseröffnung: Mittwoch, 12. Juli 2023, 18.00 Uhr

Im vergangenen Jahr konnte das Stadtarchiv auf dem Kunstmarkt
eine kleine Bleistiftzeichnung der Laufer Burg von Carl Spitzweg
(1808–1885) erwerben. Der aus München stammende Künstler
bereiste in ständiger Flucht vor der Cholera ganz Europa und mehrfach das Nürnberger Land. Die Skizze entstand nach eigenhändigen
Notizen des Künstlers auf dem kleinen Blatt am 8. Juli 1860.
In einer kleinen Studio-Ausstellung werden die Grafik und die
Begleitumstände ihrer Entstehung vorgestellt.

Zugänglich während den Öffnungszeiten des Stadtarchivs.

Postkarte von der Spitalstraße 12 – 18

Foto: Stadtarchiv Lauf

Spital Rosengarten in der Ruine,
Foto ca. 1905

Foto: Stadtarchiv Lauf

In und um das Glockengießerspital
Freitag, 21. Juli 2023, 18.00 bis 22.00 Uhr

LANGE LAUFER KULTURNACHT 2023

Offenes Archiv: Sehen & Fragen

Archivmitarbeiterinnen gewähren Einblicke ins Laufer Stadtarchiv. Die Studio-Ausstellung „Spitzweg in Lauf“ ist zugänglich. Büchertisch mit aktuellen Titeln und Buchantiquariat.

Liebe, Leben, Schicksalsorte:
Laufer Stadtgeschichte zum Miterleben

von und mit Katharina Down, Dr. Ina Gombert, Dr. Ina Schönwald und Rainer Turba

An historischen Originalschauplätzen hören Sie Geschichten, die sich tatsächlich an Ort und Stelle so zugetragen haben. Ein Briefwechsel –
aufgefunden im Forsthaus an der Pegnitz – dokumentiert Liesbeths tragische Liebe während des Zweiten Weltkriegs, Häuser rund um den Spitalplatz sind Zeugen ganzer Generationen und die Laufer Spitalmagd Agnes erlebt, wie die jetzige Kirchenruine Sankt Leonhard Mitte des 16. Jahrhunderts in Flammen aufgeht.

Drei offene Stationen laden ein zum Hineinschnuppern in Laufer Geschichte – und Geschichten.

18 Uhr und 20 Uhr: Häuserpersönlichkeiten rund um den Spitalplatz
Treffpunkt: Spitalplatz

18.30 Uhr und 20.30 Uhr: Als Sankt Leonhard zur Ruine wurde
Treffpunkt: Kirchenruine Sankt Leonhard

19 Uhr und 21 Uhr: Eine Liebe im Zweiten Weltkrieg
Treffpunkt: Altes Forsthaus, Am Schloss 3

Keine Anmeldung erforderlich!

Eine Veranstaltung des Stadtarchivs in Kooperation mit der Stadtbücherei Lauf.

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Häuserquiz-Frage 06 vom 4. August 2022

Foto: Stadtarchiv Lauf

Die nächste Frage in unserem Quiz zu den Laufer Häuserpersönlichkeiten lautet:

Wo half der Fuchs den Menschen in den Kellergewölben?


  • Die „Haus-Aufgaben“ gehen in eine neue Runde!

    Das Quiz des Stadtarchivs beginnt am 30. Juni 2022.

    Das Häuserquiz aus dem Stadtarchiv im letzten Jahr war ein großer Erfolg und deshalb wird nun Runde 2 aufgelegt.

    Neu dabei ist diesmal, dass sich einige Laufer Bürgerinnen und Bürger im Stadtarchiv mit alten Hausansichten, Objekten und oft auch Geschichten für eine Teilnahme geradezu „bewerben“.

    Davon profitieren Archiv, Geschichtsforschung und die interessierte Laufer Öffentlichkeit gleichermaßen. Sogar aus Nürnberg kamen im letzten Jahr Teilnehmer des Rätsels.

    15 Häuserpersönlichkeiten erzählen diesmal ihre unterhaltsamen, ungewöhnlichen und teilweise auch kuriosen Geschichten und präsentieren ihre Bewohner und Besitzer.


    Ab Donnerstag, 30. Juni 2022 geht es los. Bis Anfang Oktober werden jede Woche unter www.stadtarchiv-lauf.de und www.lauferlichtblicke.de, auf Instagram, Facebook und auf Seite 2 in der Pegnitzzeitung („Bild des Tages“) eine Quizfrage und ein historisches Foto des gesuchten Hauses veröffentlicht.

    Machen Sie sich auf die Suche nach dem verschlüsselten Haus hinter der Quizfrage und entdecken Sie direkt in den (Schau-)fenstern der Häuser, in denen auch teilweise Einzelhandels- und Gastronomiebetriebe oder Dienstleistungsunternehmen ihren Sitz haben, fabelhafte Erzählungen aus der Vergangenheit. Sie finden dort auch jeweils einen von 15 Buchstaben und Zahlen, aus denen sich schließlich das Lösungswort zusammensetzen lässt.


    Dieses Lösungswort schicken Sie bitte bis spätestens Mittwoch, 12. Oktober 2022, an info@stadtarchiv-lauf.de.
    Freuen Sie sich auf spannende Geschichten aus Ihrer Stadt und natürlich auf tolle Gewinne.

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Häuserquiz-Frage 02 vom 7. Juli 2022

Foto: Stadtarchiv Lauf

Und weiter geht’s mit unserem Quiz zu den Laufer Häuserpersönlichkeiten. Unsere heutige Quizfrage lautet:

Wo laust einen der Affe in der Altung?


Und so geht’s:

  • Die „Haus-Aufgaben“ gehen in eine neue Runde!

    Das Quiz des Stadtarchivs beginnt am 30. Juni 2022.

    Das Häuserquiz aus dem Stadtarchiv im letzten Jahr war ein großer Erfolg und deshalb wird nun Runde 2 aufgelegt.

    Neu dabei ist diesmal, dass sich einige Laufer Bürgerinnen und Bürger im Stadtarchiv mit alten Hausansichten, Objekten und oft auch Geschichten für eine Teilnahme geradezu „bewerben“.

    Davon profitieren Archiv, Geschichtsforschung und die interessierte Laufer Öffentlichkeit gleichermaßen. Sogar aus Nürnberg kamen im letzten Jahr Teilnehmer des Rätsels.

    15 Häuserpersönlichkeiten erzählen diesmal ihre unterhaltsamen, ungewöhnlichen und teilweise auch kuriosen Geschichten und präsentieren ihre Bewohner und Besitzer.


    Ab Donnerstag, 30. Juni 2022 geht es los. Bis Anfang Oktober werden jede Woche unter www.stadtarchiv-lauf.de und www.lauferlichtblicke.de, auf Instagram, Facebook und auf Seite 2 in der Pegnitzzeitung („Bild des Tages“) eine Quizfrage und ein historisches Foto des gesuchten Hauses veröffentlicht.

    Machen Sie sich auf die Suche nach dem verschlüsselten Haus hinter der Quizfrage und entdecken Sie direkt in den (Schau-)fenstern der Häuser, in denen auch teilweise Einzelhandels- und Gastronomiebetriebe oder Dienstleistungsunternehmen ihren Sitz haben, fabelhafte Erzählungen aus der Vergangenheit. Sie finden dort auch jeweils einen von 15 Buchstaben und Zahlen, aus denen sich schließlich das Lösungswort zusammensetzen lässt.


    Dieses Lösungswort schicken Sie bitte bis spätestens Mittwoch, 12. Oktober 2022, an info@stadtarchiv-lauf.de.
    Freuen Sie sich auf spannende Geschichten aus Ihrer Stadt und natürlich auf tolle Gewinne.

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Häuserquiz-Frage 01 vom 30. Juni 2022

Foto: Stadtarchiv Lauf

Zum Auftakt unserer Quizreihe starten wir heute mit dieser Frage:

Wo gab es die passende Geige für den Streicher?


Und so geht’s:

  • Die „Haus-Aufgaben“ gehen in eine neue Runde!

    Das Quiz des Stadtarchivs beginnt am 30. Juni 2022.

    Das Häuserquiz aus dem Stadtarchiv im letzten Jahr war ein großer Erfolg und deshalb wird nun Runde 2 aufgelegt.

    Neu dabei ist diesmal, dass sich einige Laufer Bürgerinnen und Bürger im Stadtarchiv mit alten Hausansichten, Objekten und oft auch Geschichten für eine Teilnahme geradezu „bewerben“.

    Davon profitieren Archiv, Geschichtsforschung und die interessierte Laufer Öffentlichkeit gleichermaßen. Sogar aus Nürnberg kamen im letzten Jahr Teilnehmer des Rätsels.

    15 Häuserpersönlichkeiten erzählen diesmal ihre unterhaltsamen, ungewöhnlichen und teilweise auch kuriosen Geschichten und präsentieren ihre Bewohner und Besitzer.


    Ab Donnerstag, 30. Juni 2022 geht es los. Bis Anfang Oktober werden jede Woche unter www.stadtarchiv-lauf.de und www.lauferlichtblicke.de, auf Instagram, Facebook und auf Seite 2 in der Pegnitzzeitung („Bild des Tages“) eine Quizfrage und ein historisches Foto des gesuchten Hauses veröffentlicht.

    Machen Sie sich auf die Suche nach dem verschlüsselten Haus hinter der Quizfrage und entdecken Sie direkt in den (Schau-)fenstern der Häuser, in denen auch teilweise Einzelhandels- und Gastronomiebetriebe oder Dienstleistungsunternehmen ihren Sitz haben, fabelhafte Erzählungen aus der Vergangenheit. Sie finden dort auch jeweils einen von 15 Buchstaben und Zahlen, aus denen sich schließlich das Lösungswort zusammensetzen lässt.


    Dieses Lösungswort schicken Sie bitte bis spätestens Mittwoch, 12. Oktober 2022, an info@stadtarchiv-lauf.de.
    Freuen Sie sich auf spannende Geschichten aus Ihrer Stadt und natürlich auf tolle Gewinne.

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Geschichte(n) aus dem Archivregal

Von Lauf nach Japan

Lauf, Marktplatz 8

Was hat die mittelfränkische Kreisstadt Lauf mit Japan zu tun?

1990 ging die FAUN-Werke AG, eine der bedeutendsten Industriebetriebe im Ortsteil Heuchling, an den japanischen Kranhersteller TADANO Ltd. über. Diese Tatsache veranschaulicht, dass sich das Kaiserreich Japan im 20. Jahrhundert zu einem der führenden Industrieländer entwickelt, dessen Firmen weltweit Anteil an Wirtschaft und Handel haben.

Voraussetzungen des 19. Jahrhunderts

Die Voraussetzungen hierfür wurden bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts geschaffen, als sich das traditionsreiche Land aus seiner starren Isolation gegen die Außenwelt löste und die Verbindung zu den Vereinigten Staaten von Amerika und den europäischen Nationen suchte.

Hermann Roesler (1834 – 1894)

Diesen Werdegang hat eine bedeutende Persönlichkeit mitgestaltet, die man als „Vater der japanischen Verfassung“ bezeichnet: Hermann Roesler, geboren am 18. Dezember 1834 in Lauf a.d. Pegnitz.

Hermann Roesler (1834 – 1894)

Eine schlichte Tafel am Geburtshaus Marktplatz 8 erinnert an diesen Mann, der zu den bedeutendsten Persönlichkeiten dieser Stadt zählt. Im Hause des Maurermeisters Georg Schmidt lebten damals Christoph Karl Friedrich Maximilian Roesler und seine Frau Sophia Wilhelmina geb. Nägelsbach zur Miete und dort erblickte als drittes von fünf Kindern Carl Friedrich Hermann Roesler das Licht der Welt. 1828 hatte der Vater die Stellung eines Rechtsrates beim Magistrat der Stadt Lauf angetreten, später war er als Rechtsanwalt und königlicher Appelationsgerichtsadvokat in Lauf tätig.

Lehr- und Wanderjahre

Nach dem Besuch der Volksschule in Lauf und des Melanchthon-Gymnasiums in Nürnberg schlug Hermann Roesler im Sinne seines Vaters die juristische Laufbahn ein. Mit besten Prüfungsauszeichnungen erwarb er 1859 die juristische Doktorwürde der Universität Erlangen und 1860 den Doktor der Staatswissenschaften an der Tübinger Universität. Seine Habitilation in Erlangen leitete zur akademischen Lehrtätigkeit über, die ihn bereits 1861 als Professor der Staatswissenschaften an die Universität Rostock führte. Dort wurde ihm die Ehrendoktorwürde der philosophischen Fakultät verliehen.

Seine wissenschaftlichen Hauptwerke zu Themen der Volkswirtschaft und Verwaltungsgerichtsbarkeit tragen die Titel „Über die Grundlehren der von Adam Smith begründeten Volkswirtschaftstheorie“ (1868) und das „Soziale Verwaltungsrecht“ (1873).

Ruf nach Japan

1878 erhielt der allseits anerkannte Gelehrte den Ruf der kaiserlichen Regierung in das Amt eines Legationsrates am Außenministerium in Tokio.

1878 erhielt der allseits anerkannte Gelehrte den Ruf der kaiserlichen Regierung in das Amt eines Legationsrates am Außenministerium in Tokio. Hier wirkte er 15 Jahre lang maßgeblich an der Ordnung des Staates und dem Aufbau der Verwaltung und Justiz nach deutsch-europäischem Vorbild mit. Hierzu zählten die Handelsgesetzgebung und die Gewährung der Glaubens- und Gewissensfreiheit. Nach dem Vorbild der bayerischen Verfassung entstand das japanische Staatsgrundgesetz.

Ein Jahr vor seinem Tod kehrte er 1893 nach Lauf zu seiner Mutter zurück.

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Erinnerung an Not und Teuerung

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Online-Ausstellung

Gefangen in Lauf

Dokumente der Kriegsgefangenschaft 1916 – 1945

Historikerin Sabrina Grünewald bei der Recherche.

In unseren Online-Ausstellungen möchten wir Ihnen ausgewählte Objekte aus unseren Beständen und Sammlungen zeigen, die wir für Sie in einen übergeordneten thematischen Gesamtzusammenhang stellen.

Wir beginnen die Ausstellungsserie mit dem Thema „Kriegsgefangenschaft in Lauf“

Arbeiter für die Landwirtschaft

Im Ersten Weltkrieg waren die Kriegsgefangenen im 1914 errichteten Kriegsgefangenenlager am Truppenübungsplatz Grafenwöhr untergebracht. Dort wurde zu dieser Zeit das größte Gefangenenlager Bayerns errichtet. Ab 1915 wurden die Gefangenen von dort aus zur Arbeit in der Braunkohleindustrie, im Bergbau und für die Arbeit in der Landwirtschaft abgestellt.

Basteln gegen den Hunger

Die Verpflegung der Kriegsgefangenen oblag dem jeweiligen Arbeitgeber, bei dem der Gefangene eingesetzt war. Hunger war ein ständiger Begleiter. In den städtischen Sammlungen finden sich Bastelarbeiten von Kriegsgefangenen aus beiden Weltkriegen, die als Tausch- oder Dankgaben an Laufer und Lauferinnen gelangten.

Fingerring aus Rosshaar und Perlen, 1917

Der Fingerring aus Rosshaar und Perlen, wurde von einem russischen Kriegsgefangenen 1917 für das Laufer Mädchen Barbara Kölbel gefertigt. Die Pferdehaare mussten mitgebracht werden. Wogegen er getauscht wurde ist unbekannt. Sehr wahrscheinlich waren es jedoch Lebensmittel. Auch Barbaras Freundinnen wollten daraufhin solch einen Ring haben. Der außergewöhnliche Ring wurde – zusammen mit seiner Geschichte – an Barbaras Sohn weitergegeben, der ihn vor einiger Zeit dem Stadtarchiv überließ.

Zweiter Weltkrieg: Französische Kriegsgefangene

Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs und der Offensive gegen die westlichen Nachbarstaaten besetzten 1940 deutsche Truppen Frankreich. In der Folge des „Westfeldzugs“ gelangten französische Kriegsgefangene in das Nürnberger Land.

In Lauf waren die Kriegsgefangenen u. a. in der heutigen Gaststätte „Hammerschmiede“ in der Sichartstraße und im damaligen „Deutschen Arbeiterhaus“ – ehemals „Gewerkschaftshaus“ am linken Bahnhof einquartiert.

Ab Oktober 1940 richteten die Laufer Industriebetriebe ein gemeinsames Lager ein. Jeder Gefangene erhielt täglich 20 Pfennige Quartiergeld und 80 Pfennige Kostgeld. Beides musste für Kost und Logis abgeführt werden. Für das Laufer Lager war die Leitung des Kriegsgefangenen-Mannschafts-Stammlager XII, Arbeitskommando 2409 in Hohenfels zuständig, von wo aus weitere Kriegsgefangene zur Arbeit in den Laufer Betrieben angefordert wurden.

Mit Vogelfedern beklebte Papierdose

Die mit bunten Vogelfedern beklebte Papierdose stammt aus dem Nachlass von Babette Römer. Der Bäckerei Römer, ehemals in der Laufer Siebenkeesstraße 6, waren im Zweiten Weltkrieg mangels Personal ebenso französische Kriegsgefangene zugeteilt, die dort ihre Bastelarbeiten gegen Backwaren tauschten.

Handbuch für einen humanitären Umgang

Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs gab es durchaus einzelne Persönlichkeiten, die sich – sensibilisiert durch den fortwährend unmenschlichen Umgang mit den Gefangenen, der ihnen täglich vor Augen stand – an verantwortlicher Stelle für die humane Behandlung der Kriegsgefangenen einsetzten.

Hauptmann Kurt Harries, der damals im Wehrkreis XIII zur Bewachung der Kriegsgefangenen als stellvertretender Bataillonführer eingesetzt war, stellte ein Handbuch zusammen, das einen humanen Umgang mit den Gefangenen vorgeben sollte. Generalmajor Anger, Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis XIII. (Nürnberg) übernahm seine Anregungen und bedankte sich in einem persönlichen Schreiben. Das neue Handbuch löste 1943 ein unzureichendes „Merkblatt für Führer von Arbeitskommandos“ ab.

Die Geschichte soll nicht das Gedächtnis beschweren, sondern den Verstand erleuchten.


Gotthold Ephraim Lessing
Soldaten 1916 auf dem Laufer Kunigundenkeller

Der Brodie-Helm

Ein besonderes, seltenes Foto aus dem Stadtarchiv zeigt Soldaten während des Ersten Weltkriegs auf dem Laufer Kunigundenkeller. Die Aufnahme datiert nach 1916, denn die Männer tragen bereits Stahlhelme, die im Verlauf des Kriegs erst entwickelt wurden. Unter ihnen sind englische Kriegsgefangene, erkennbar an den sogenannten „Brodie-Helmen“, entwickelt 1915 vom britischen Ingenieur John Brodie, die entfernt an mittelalterliche Eisenhüte erinnern.

Sie sollten den Kopf angemessen vor den neu entwickelten Waffen der Kriegsindustrie und hier vor allem vor Schrapnellen schützen, die in Folge der ersten Kriegsjahre zu verheerenden Kopfverletzungen und nicht selten zum Tod führten. 1936 wurde der Helm weiterentwickelt. Bis 1940 war die in Deutschland „Tellerhelm“ genannte Kopfbedeckung bei den britischen Streitkräften im Einsatz.